Im Rückspiegel

Zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine lassen Millionen Menschen ihr gesamtes Leben hinter sich und begeben sich auf die Flucht. So auch eine Gruppe von Geflüchteten, die in diesem mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm in einen staubigen Van mit ausländischem Kennzeichen steigt, um der Gefahr zu entkommen.

Das Fahrzeug legt tausende Kilometer zurück und wird dabei zum Wartezimmer, zum Krankenhaus, zum Schutzraum – und vor allem zu einem Ort für intime Geständnisse der zufällig Mitreisenden. Im Van, ihrem temporären Zufluchtsort, verlieren Geschlecht, Alter, Hautfarbe, körperliche Verfassung, Herkunft, Identität, Ansichten und Glaube an Bedeutung.
Im Ukrainischen stehen die zwei Worte „woher“ (звідки / zvidky) und „wohin“ (куди / kudy) – die den Originaltitel bilden – nicht nur für die Reise der Geflüchteten, sondern auch für routinemäßige Fragen an den zahlreichen Kontrollpunkten des Landes.

Der Film wurde auf mehreren internationalen Festivals ausgezeichnet, zudem schaffte es „Skąd dokąd“ auf die Shortlist der 96. Academy Awards® in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.