"Harvest", das neueste Werk der gefeierten Filmemacherin Athina Rachel Tsangari ("Chevalier", "Attenberg"), ist eine ebenso faszinierende wie einzigartige Fabel. Getragen von einer abermals eindrucksvollen schauspielerischen Darbietung von Caleb Landry Jones ("Dogman"), erzählt Tsangari eine Geschichte über Aberglauben, das Trauma der Moderne und die Bedrohung durch das Unbekannte.
Sieben Tage wie ein Fiebertraum: In einem idyllischen, namenlosen Dorf in Schottland bricht eine Zeit tiefer Verunsicherung an. Der Bauer und ehemaliger Städter Walter Thirsk (Landry Jones), und Master Kent (Harry Melling, "The Tragedy of Macbeth"), der örtliche Gutsherr, sind seit Kindertagen befreundet und werden mit der Ankunft unerwarteter Eindringlinge aus der Außenwelt konfrontiert. Der wirtschaftliche Fortschritt beginnt langsam, aber unaufhaltsam die Traditionen des Dorflebens zu zerstören und die Gesellschaft neu zu ordnen – mit unumkehrbaren Folgen.
Die Verfilmung des für den Booker Prize nominierten Romans von Jim Crace, mit Rosy McEwen, Arinzé Kene, Thalissa Teixeira und Frank Dillane in den weiteren Rollen, ist ein surreal anmutendes, fesselndes Kinoerlebnis. Sean Price Williams ("Good Time", "The Sweet East") schafft mit körnigem 16-mm-Material eine dichte Atmosphäre, in der Idylle neben Brutalität steht. Mit seiner meisterhaft komponierten Erzählstruktur und einer Fülle folkloristischer Details ist der Film ein a-zeitliches allegorisches Drama über Xenophobie und unkontrollierten Kapitalismus.
Athina Rachel Tsangaris "Harvest" erzählt die sagenhafte Geschichte eines schottischen Dorfes am Vorabend des unaufhaltsamen modernen Wandels. Mit meisterhaft komponierter Erzählstruktur, folkloristischen Details und getragen vom Ensemble um Caleb Landry Jones.
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