Aida aus der Opera de Paris

Uraufgeführt 1871 in Kairo zur Feier der Eröffnung des Suezkanals, zieht uns Aida in den Bann einer antiken ägyptischen Vision.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die unmögliche Wahl zwischen Liebe und patriotischer Pflicht: Eine gefangene äthiopische Prinzessin und ein ägyptischer Soldat verraten ihre Völker, trotzen einem mächtigen Gegner und stehen zusammen bis in den Tod. Geprägt vom Kontrast von theatralischer Extravaganz und der Wendung hin zu einem intimen, persönlichem Drama gelingt Verdis Partitur das Kunststück, trotz der der monumentalen historischen Kulisse die inneren Ängste, Konflikte und Zerwürfnisse der Protagonisten herauszuarbeiten.

Das Werk vereint dabei gleich mehrere von Verdis Themenschwerpunkten: Sehnsucht nach verlorener Heimat, Erlösung durch Tod, der Kontrast zwischen einer desillusionierenden Gegenwart und einem idealisierten Anderswo sowie die Tücken einer Welt, in der religiöser und politischer Machtmissbrauch ein toxisches Amalgam bilden.

Für ihr Debüt an der Pariser Oper hat sich die niederländische Regisseurin Lotte de Beer entschieden, einen kritischen Blick auf die europäische Darstellung kolonisierter Völker zu werfen und ermutigt dazu, den Blick neu auf ästhetische Inszenierungsgewohnheiten der Vergangenheit und Gegenwart zu richten.



Produktion

Oper in vier Akten (1871)
Musik / Giuseppe Verdi
Libretto / Antonio Ghislanzoni
nach Auguste Mariette

Dirigent / Michele Mariotti
Bühnenregie / Lotte de Beer
Dekoration & Video / Christof Hetzer
Künstlerische Leitung / Virginia Chihota
Kostüme / Jorine van Beek
Lichtdesign / Alex Brok
Dramaturgie / Peter te Nuyl
Puppen-Design und -Regie / Mervyn Millar
Chorleitung / José Luis Basso

Orchester und Chor der Opéra National de Paris

Filmregie / François-René Martin
präsentiert von Alain Duault

Besetzung

Der König / Soloman Howard
Amneris / Ksenia Dudnikova
Aida / Sondra Radvanovsky
Radamès / Jonas Kaufmann
Ramfis / Dmitry Belosselskiy
Amonasro / Ludovic Tézier
Ein Bote / Alessandro Liberatore
Oberpriesterin / Roberta Mantegna